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AutorenbildDan Apus Monoceros

Harness Ratgeber - Überblick

Harnesses sind heute weit mehr als Fetisch. Sie sind häufig genutztes Party Outfit, stylisches Accessoire, teilweise sogar ein Kleidungsstück und natürlich ein heißes Add-On beim Sex.

Der folgende Artikel beschreibt Ursprung und Herkunft des Harnesses und wie er den Weg in die Szene gefunden hat. Außerdem geht es darum einen groben Überblick zu erhalten, wenn man sich mit dem Thema beschäftigen will.


Weitere Artikel beschreiben:

  • Wie finde ich den passenden Harness?

  • Wichtige Qualitätsmerkmale eines hochwertigen Harness

  • Harness als Party Outfit


Ursprung des Harnesses

Das Wort Harness findet seinen Ursprung in der Tierzucht. Das Tier wurde durch ein Geschirr, im Englischen eben einen sogenannten Harness, für den Menschen als Nutztier brauchbar gemacht. An diesem Harness konnte der Mensch Karren, Pflug oder andere Werkzeuge befestigen und somit das Tier für seine Dienste einspannen.


In der Tierzucht wurde dieses Wort bereits 3.500 v. Chr. verwendet und fand von dort aus seinen Weg in viele andere Branchen. So nennt man in der Seefahrt ein Geschirr zur Sicherung des Seemanns ebenfalls einen Harness, um diesen beim über Bord gehen zu sichern. Auch beim Klettern nennt man das Sicherungsgeschirr so. Haustiere, die man nicht am Hals ziehen will, erhalten ebenfalls einen Harness (auch für die Sicherung bei Autofahrten verwendet) und Mütter legen Ihre wilden Kinder auch gerne mal an die Leine, bzw. an einen Laufharness.


Auch im japanischen Bondage wird der Begriff Harness bereit sehr lange verwendet. Dort wurde er aber vor allem zu Fesselung und Fixierung von Gefangenen genutzt.


Die heute im Fetisch und Party Umfeld verwendeten Harnesses kombinieren beide Ursprünge, haben aber vor allem symbolischen Charakter. Das Ziel den Partner zu greifen, fest in der Hand zu haben, ihn Nutzbar zu machen und ihn fest zu halten sind dabei wesentliche Merkmale, aber auch die Ästhetik oder die Aussagekraft von Form und Farbe zur Steigerung der persönlichen Ästhetik und zum Ausdruck der individuellen Vorlieben.


Die sexuellen Funktionen eines Harnesses

Die ursprüngliche Funktion des Harnesses im sexuellen Sinne ist es den Partner greifbar zu machen. Gerade beim wilden Sex, wo es auch mal etwas härter zur Sache gehen darf, ist der Harness hervorragend geeignet, um den Partner festzuhalten. Aber auch um die Nähe und Distanz zwischen den Partnern zu steuern, um Positionen besser zu halten und um sich beim Sex entspannter fallen zu lassen. Dabei können beide Seiten, also sowohl der Aktive, wie auch der Passive, einen Harness tragen, um es sich selbst und dem Partner angenehmer zu machen. Eine feste Positionierung des Subs entspannt diesen, da er nicht durchgängig hinhalten muss, sondern sich hingeben kann. Für den Dom ist es dabei von Vorteil, dass er den Sub genau in der Position halten kann, wo er den meisten Spaß empfindet. Aber kann auch der Sub mit einem Harness den Top etwas stärker kontrollieren und ihn dabei entlasten. Die Einsatzmöglichkeiten und Vorteile sind vielfältig und so individuell, wie wir Menschen es sind.


Der Harness verteilt den Druck, bzw. Zug, breit auf dem Körper. So entstehen weniger Druckstellen und ausgeübter Zug oder Druck wird angenehmer zu ertragen. Somit haben Harnesse Halte- und Pack- Funktion und können das Sexualleben bereichern.


Material

Die meisten fertig zu kaufenden Harnesses für den sexuellen Gebrauch sind aus Leder. Das Material ist weich und stabil zugleich. Dies erlaubt einen festen Griff und eine gute Führung des Partners beim Spiel. Da das Material leicht nachgibt, wird der Druck, bzw. der Zug, gleichmäßig verteilt. Dies verhindert Druckstellen und macht den Harness angenehm zu tragen.


Dabei ist aber Leder nicht gleich Leder und es gibt verschiedene Qualitäten. Mehr zu den unterschiedlichen Lederqualitäten könnt ihr in folgendem Beitrag erfahren.


Neben Leder gibt es aber auch immer mehr Hannes aus anderem Material, wie Gurtband, Ketten, Rubber, Elastikbändern, Plastik, Kunstleder und mehr. Über die Vor und Nachteile der verschiedenen Materialien werde ich gerne zu einer anderen Stelle etwas mehr berichten.


Im Vergleich aus den verschiedenen Materialien, kann man Leder definitiv als herausragend bezeichnen. Die meisten Harnesse werden auch aus Leder hergestellt, und nur in wenigen Fällen sind andere Materialien zu bevorzugen. Auf der anderen Seite ist Leder relativ teuer, vor allem wenn man sich auf hochwertiges Leder konzentrieren möchte. Es lohnt sich aber, wenn man längerfristig das ganze betrachtet auch etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, vor allem wenn diese mehr tun sollen, als nur nett am Körper auszusehen.


Harnesses in der Club-Kultur

Über Harnesses als sexuelles Spielzeug haben wir bereits in folgendem Artikel berichtet.

Außerdem gewinnen Harnesses zunehmend an ästhetischer Bedeutung und werden als modisches Accessoire in moderne Outfits integriert. Auch poppige Farben, leuchtende Modelle, glitzernde, oder andere ausgefallene Versionen trifft man mittlerweile häufig in der Clubkultur. Es sind kaum Grenzen gesetzt und man kann der Kreativität freien Lauf lassen.

 

Vom gay-BDSM.club aus bieten wir Workshops an, wo man seinen ganz individuellen Harness selber designen und vom Profi schneidern lassen kann. Hierbei ist man frei, aus unterschiedlichen Materialien zu wählen, und man kann natürlich auch das Design unterschiedlicher Form anpassen. Sehr ausgefallene Modelle wurden hierbei bereits entwickelt, die schnell Fans und Nachahmer gefunden hatten!

 

Formen

genauso vielfältig wie das Material, sind mittlerweile auch die Formen der Harnesse. Früher hatten Harnesse häufig den ganzen Körper bedeckt. Heute sind es oft nur noch der Oberkörper. Dafür werden Armbänder oder ähnliches als Accessoires dazu genommen.


Der Klassiker, die X-Form, ist heutzutage eher in der Bärenszene noch vertreten. Ansonsten ist sie nicht mehr so weit verbreitet. sie wurde weitestgehend abgelöst von einer H-Form, die über der Brust genau diese betont, sowie ein breites Kreuz macht. Eine Abwandlung davon hat vorne ein H und hinten ein X, was sehr modisch aussieht und gleichzeitig preiswerter ist.


Auch an Beliebtheit gewinnen eigene Kreationen, sowie ausgefallene Modelle. Im Jahre 2018, war beispielsweise eine Haar Version, die unter den Armen noch eine Verbindung zum Hosenbund hatte sehr beliebt. Verschiedene Anbieter haben dieses Modell angeboten. wir können gespannt sein, welches Modell sich im nächsten Jahr durchsetzen wird!


Häufig habe ich nun auch wieder X-Version, an jungen, schlanken Typen gesehen. Vielleicht wird es ja ein neuer Trend!?


Gerade aus Gummi oder anderen einfachen Materialien, gibt es immer mehr kreative Modelle. Asymmetrische Versionen, Ganzkörperharnesse oder Modelle mit anderen Formen werden immer wieder aufgegriffen. Aber auch für bestimmte Nischen gibt es ganz spezielle Modelle. So gibt es beispielsweise ein extra Hundeharness, der eine Ring für eine Führungsleine am Rücken hat.


Harnesse an verschiedenen Körperbereichen

Wie eingangs bereits erwähnt, wurden früher häufig Harnesse für den ganzen Körper getragen. Heute eher Harnesse die nur Bereiche abdecken. Es gibt aber auch immer wieder neue moderne Modelle, die sich wieder auf den gesamten Körper beziehen. Aber welche Harness Bereiche gibt es eigentlich?


Neben dem klassischen Oberkörperharness, die vor allem über und um die Brust gehen, gibt es auch Modelle, die sich vor allem auf dem unteren Teil des oberen Körpers beziehen. Diese sind häufig angelehnt an Korsagen und derzeit noch selten vertreten. Auch nicht zu häufig, aber durch vermehr zu sehen, gibt es Oberkörperharnesse, die neben den Schultern auch die Oberarme mit integrieren. Dies kann entweder über ein integriertes Element sein, oder aber über ein separates Oberarmband. Diese werden häufig Gladiator Harness genannt, da sie an Gladiatorenkäpfer erinnern.


Neben den Oberkörper Hahn essen gibt es auch Hüftharness. Der alte Klassiker wird von Lesben getragen und ist der Strap-On. Heutzutage finden aber auch immer mehr Männer gefallen daran und tragen diese um Hüften und Oberschenkel. Ein häufiges Element sind dabei Oberschenkelbänder, wie Strapsbänder, die aus Leder oder Gummi nachgearbeitet, unter der Hüfte am Oberschenkel befestigt sind.


Bei einigen kreativen Hersteller gewinnen auch Ganzkörperharnesse wieder an Bedeutung, meistens aber aus Elastikband und in bunten Farben. Diese integrieren verschiedene Elemente, wie die oben genannten. Meistens reichen diese somit von den Oberschenkeln, bis zum Hals. Teilweise können diese aber auch darüber hinaus gehen und auch die Füße und den Kopf integrieren.


Der Kopfharness ist überwiegend im Bondage Bereich zu finden. Es gibt bisher nur wenige Adaptionen für den Party Bereich, sie gewinnen aber zunehmend an Interesse.

Fazit

Wir sehen, dass es nicht den Harness gibt, sondern sehr viele unterschiedliche Modelle, die alle ihre Berechtigung haben. Wir müssen uns überlegen für welchen Zweck wir ihn verwenden wollen, wie wichtig es Design und Funktionalität sind, wie häufig wir ihn verwenden wollen und wie viel wir bereit sind dafür auszugeben. Der richtige Harness wird einem mehrere Jahre freude bereiten. Schnell ist aber der falsche gekauft, wenn man sich nicht vorher mit der genauen Anwendung befasst hat.

Du hast Fragen? Nur zu! Ich freue mich über Kommentare und Nachrichten.


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